Nur 10 Kilometer nördlich von unserem tollen Übernachtungsplatz am Strand von Kingsbarns erreichten wir St. Andrews, das vor allem durch seine zahlreichen Golfplätze bekannt ist. Diese interessierten uns aber nicht. Vor 5 Jahren hatten wir in dieser schottischen Stadt nicht gehalten, weil sie voller Touristen war. Damals waren wir im August unterwegs, dieses Mal im Monat Mai war es doch ruhiger.
St. Andrews war im 8. Jahrhundert eine frühchristliche keltische Siedlung. Überlieferungen sagen, dass damals die Reliquien des Apostels Andreas dorthin gebracht wurden, daher der Name. Der Heilige Andreas ist der Schutzheilige Schottlands. Auf der Nationalflagge sehen wir das Andreaskreuz.
St. Andrew wurde 908 Bischofssitz und 1620 königliche Stadt. Im Mittelalter war der Ort eine bedeutende Pilgerstätte in Europa. Heute sind ein Drittel der Einwohner Studenten.
Es war noch früher Vormittag und wir fanden einen Parkplatz in der Nähe der Universität.
Wir liefen einfach aufs Geradewohl los und entdeckten den parkähnlichen Innenhof der Universität. Fast alleine konnte man sich dort alles in Ruhe ansehen.
Die Eliteuniversität von St. Andrews wurde 1413 gegründet und ist somit die älteste Schottlands. Sie geniesst grosses Ansehen in der ganzen Welt.
Auch Prinz William studierte 2005 dort und lernte dabei seine spätere Ehefrau Herzogin Kate kennen. Beim Bummeln entdeckte ich im Fenster eines Café’s sogar ein grosses Schild, worauf stand: „Hier trafen sich William und Kate“.
Die Strasse führte uns weiter zur spektakulären Ruine der Kathedrale.
Je nach Standort ergaben sich verschiedene und sehr interessante Perspektiven davon. Die Kathedrale muss einmal ein sehr beeindruckendes Bauwerk gewesen sein. Die verschiedenen Gebäude sind einzeln denkmalgeschützt und die ganze Anlage zählt zu den schützenswerten Monumenten des historischen Schottlands.
150 Jahre wurde an der Kathedrale gebaut bis sie 1326 fertig war. Sie zählte mit 31 Altären zu den grössten Kirchenanlagen der Geschichte Schottlands. Leider wurde sie während der Reformation von den Protestanten zerstört und 1561 aufgegeben, die Gebäude verfielen.

Plattform vor dem ehemaligen Hochaltar
Aber auch die Ruinen sind sehr beeindruckend.
Auf den alten Grabsteinen konnte man die Familienverhältnisse der Verstorbenen nachlesen. Unwillkürlich formten sich im Kopf Geschichten dazu.
Die gesamte Anlage zog sich fast bis zur Nordsee hin.
Nur ein kurzes Stück entfernt von der Kathedrale steht auf einer Landzunge die Ruine der Bischofsburg von St. Andrew. Die Burg wurde in der Zeit vom 13. bis zum 16. Jahrhundert errichtet und mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Ausserdem wechselte sie häufig den Besitzer zwischen Schottland und England.
Heute wird auch dieses Gelände von Historic Scotland verwaltet.
Der Bummel durch das historische Zentrum von St. Andrew war sehr beeindruckend, besonders die Ruine der Kathedrale hatte es mir angetan. Man fühlt sich ganz klein in diesen alten Gemäuern, ein winzig kleiner Teil der Geschichte.
Danke fürs Mitnehmen und Zeigen. Gefällt mir sehr.
Eine imposante Kulisse! Es ist ewig her, dass ich da herumgestereift bin, hat mich aber nachhaltig beeindruckt. Und sogar das Wetter hat mitgspielt!