Auf nach Sardinien

Im Herbst konnten wir endlich unser lange verschobenes Reiseziel Sardinien in Angriff nehmen. Für meinen Partner war es das erste Mal und für mich mind. der 11. Besuch auf der Insel.

Der Weg dorthin war voller Steine. Das fing schon daheim an. Wir starteten Samstag Morgen entspannt nach dem Frühstück. Unser Tagesziel war Venturina, ein kleiner Ort ca. 15 Minuten von Piombino entfernt. Dort wollten wir auf dem Parkplatz der Calidario Therme übernachten. Das ist ein offizieller kostenloser Stellplatz. Unsere Fähre sollte am nächsten Tag 14.30 Uhr in Piombino ablegen.

Schon 3 Kilometer von daheim entfernt, im Nachbarort, fing der Camper an stark nach rechts zu ziehen und zu rumpeln. Wir hielten an – Reifenpanne vorne rechts. Am anderen Ende des Dorfes gab es eine kleine Werkstatt mit Reifendienst. Wir nahmen unseren Hund und liefen dorthin – samstags geschlossen. Was tun ? Da fiel mir unser Nachbar ein, der für seine Bekannten oft Reifen wechselte und daher einen besseren Wagenheber hatte wie den, der zum Bordwerkzeug des Wohnmobils gehörte. Zum Glück erreichte ich am Telefon seine Frau und die schickte ihre beiden Männer, Vater und Sohn, gleich los. Der Reifenwechsel war gar nicht so einfach, das Ersatzrad musste recht kompliziert unter dem Fahrzeug heruntergelassen werden. Die Beschreibung im Handbuch war auch nicht wirklich einfach. Nach ca. 1,5 Stunden war es dann geschafft und wir konnten die Helfer mit herzlichem Dank verabschieden. Nun fuhren wir nach Deutschland rüber und suchten die nächsten Reifenhändler ab. Wir brauchten ja zur Sicherheit wieder einen Ersatzreifen. Aber keiner hatte einen entsprechenden Reifen vorrätig und flicken konnte man den beschädigten Reifen auch nicht. Nun blieb uns nichts anderes übrig als ohne Ersatzrad nach Italien zu fahren und das mit inzwischen 4-stündiger Verspätung. Das Fahrzeug zog immernoch stark nach rechts, wir dachten aber, vielleicht sei das Reserverad nicht richtig ausgewuchtet. So verlief die Fahrt recht holprig und die schlechten Strassen in Italien verbesserten das Fahrgefühl nicht gerade. Kurz nach Livorno schlief ich dann ein, das Navi war auf das Tagesziel ja eingestellt. Als ich erwachte, wunderte ich mich, dass wir immernoch fuhren, wir hätten schon vor über einer Stunde am Übernachtungsplatz sein sollen. Als dann noch die Ansage kam „bitte in den nächsten Feldweg links abbiegen“ stoppten wir und ich startete das Navi neu. Nun mussten wir wieder eine Stunde zurück fahren. Das Gerät hatte sich sicher durch die Rumpelei beim Fahren verstellt. Morgens um 3.00 Uhr erreichten wir dann endlich den Schlafplatz, ursprünglich hätten wir vor dem Dunkelwerden dort sein sollen.

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir gegen Mittag zum Hafen.

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Die Sonne brannte schon heiss vom Himmel und es war total windstill. Beim Einchecken entdeckte der Hafenangestellte, dass das Wohnmobil nur für die Rückfahrt auf dem Ticket aufgeführt war (hatte online gebucht und musste dabei alle Daten für die Überfahrt nach Sardinien angeben, diese wurden dann für die Rückfahrt automatisch übernommen). Es war der Fehler der Reederei, aber das nützte nichts, wir mussten 71,– Euro nachzahlen. Zum Glück war auf der Fähre noch Platz, sonst hätten wir total umbuchen müssen. Damit nicht genug hatte die Fähre 2 Stunden Verspätung und wir standen die ganze Zeit bei 35 Grad Hitze in der Warteschlange. Es fuhren einige Fähren ein, aber immer wieder war es nicht unsere.

Dann endlich hatte die Warterei ein Ende.

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Die Überfahrt selbst verlief gut, nach 5 Stunden erreichten wir Olbia. Durch die Verspätung war es schon fast dunkel. Aber ich hatte im Vorfeld  herausgefunden, dass man im Touristikhafen am Rande der Altstadt kostenlos übernachten kann. Wir fanden dann auch problemlos einen Platz direkt am Wasser.

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Blick hinüber zum Fährhafen

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Ruhig war die Nacht nicht. Die Jugend traf sich dort und unterhielt sich ziemlich lautstark. Bis morgens um 3 Uhr war ein kommen und gehen hinter uns, diejenigen, die sich verabschiedeten machten das stets mit einem Hupkonzert. 

Über traeumerleswelt

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3 Antworten zu Auf nach Sardinien

  1. Labby schreibt:

    Hallo traeumerleswelt das liest sich ja echt spannend. Schön dass noch alles gut gegangen ist und wenigstens die Fähre nicht verpasst wurde. Aber diesen Stress braucht bei der Anreise wirklich niemand. Liebe Grüße Wolfgang

  2. cablee schreibt:

    Das erinnert mich an unsere Fahrt nach GB, als wir in Calais strandeten und die Fähren bestreikt wurden.
    Aber es hat sich dann ja doch noch alles zum Guten für euch gewendet.
    Liebe Grüße
    Gila

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