Diese Woche nutzten wir das noch trockene Wetter, um das Château de Ferrette zu besuchen.
Mitten in der Woche konnten wir mit wenig Menschen rechnen, dass wir gar niemandem begegneten erstaunte mich dann doch. Vielleicht lag es zum Teil auch am bedeckten Himmel und den eisigen Windböen.
Ferrette (auf deutsch Pfirt) liegt nur 30 Kilometer von unserem Dorf entfernt im elsässischen Jura. Die Ruine des Schlosses thront über dem Ort und tauchte im Jahr 1100 zum ersten Mal in der Geschichte auf. Es ist somit eines der ältesten Schlösser im Elsass und kann eine bewegte Geschichte nachweisen.
Die Grafen von Ferrette zählten zu den mächtigsten Herrschern im Elsass. Nach dem Tod des letzten Grafen ging das Gebiet im Jahr 1324 durch Heirat in den Besitz der Habsburger über. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss erweitert. Während des 30jährigen Krieges zerstörten es französische Truppen. Und wieder wechselte es 1777 durch eine Heirat den Eigentümer, dieses Mal ging es an die Vorfahren des Fürsten von Monaco. Noch heute kann sich Fürst Albert II. auch Graf von Ferrette nennen.
Das Dorf besteht aus zwei Teilen, dem ältesten Teil Vieux Ferrette, das wenige Kilometer vom Schloss entfernt liegt und Ferrette, direkt unter der Burg.
Wir parkierten unterhalb der Burg und liefen nach oben zur Ruine. Der Weg war teilweise sehr abschüssig und glatt, besonders innerhalb der alten Burgmauern. Deshalb hielten wir uns sicherheitshalber an die Hauptwege, obwohl sicher noch einiges Verborgenes zu entdecken gewesen wäre.
die alte Brunnenstube
Die Ausblicke von dort oben ins Umland waren sehr schön. Wäre es nicht bewölkt gewesen, hätte man bis zum Schwarzwald hinüber schauen können.
Aber auch die Blicke Richtung Jura waren eindrücklich.
Blick hinunter auf Ferrette, die Kirche im Hintergrund gehört zu Vieux Ferrette.
In der Nähe hätte man noch eine Zwergenhöhle, die Grotte des Nains, besuchen können. Aber diesen Besuch heben wir uns für später auf, vielleicht im Frühjahr, wenn die Wege und Pfade wieder besser begehbar sind.
Auf dem Rückweg kamen wir an der katholischen Kirche St. Bernard de Menthon vorbei. Sie stammt aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts, davor stand dort ein Bau aus dem 11. Jahrhundert, der zu einer Niederlassung der Mönche des Hospizes vom Grossen St. Bernhard gehörte.
Durch das Dickicht hinter der Kirche entdeckte ich zum Abschluss per Zufall noch eine Statue vor der Felswand.