Es war später Vormittag als wir im Inneren der Burganlage waren und deshalb noch nicht viel los. Das nutzten wir, um uns die Ausstellung ‚Porzellanwelten‘ anzusehen. Es handelt sich um eine Dauerausstellung im Auftrag der Stiftung Leuchtenburg.
Die Ausstellung war sehr interessant. Auf einem Rundgang konnte man die Geschichte des Porzellans erfahren, angefangen mit der Reise nach China, die als bewegter Scherenschnitt an der Wand erzählt wurde, bis hin zur modernen Keramik. Das ganze war wie eine Zeitreise angelegt.
Die Lichtverhältnisse liessen nicht allzu viele Bilder zu, aber ein paar möchte ich hier zeigen.
Eine Besonderheit war die grösste Vase der Welt. Sie ist 8 Meter hoch und besteht aus 360 aus Porzellan gegossenen Waben, die Konstruktion ist selbsttragend. Die einzelnen Waben wurden in der Porzellanmanufaktur Reichenbach hergestellt. Mit Kobaltblau handbemalt und Gold dekoriert wurden sie vom Künstler Alim Pasht-Han aus dem Nordkaukasus. Die aussergewöhnliche Konstruktion ist sein Werk. Er nennt die Vase „Arura“. Ar u Ra – von der Erde zur Sonne.
Leider kommt die Vase auf dem Foto nicht so zur Geltung, ich hoffe ihr könnt trotzdem das Besondere darin entdecken.
Eine weitere Besonderheit ist die kleinste Teekanne der Welt. Sie ist nur 4 x 3 x 3 Millimeter gross und könnte sogar befüllt werden, aber ein Wassertropfen weist eine zu hohe Oberflächenspannung auf und geht darum nicht hinein. Genau sehen kann man sie nur durch die Lupe.
Man hätte den ganzen Tag dort verweilen können, wenn man alles bis ins Detail angesehen hätte. Es gibt sicher noch viel spannendes zu entdecken dort. Zum Beispiel könnte man in einem nachgebauten Alchemie Labor die richtigen Materialien für die Porzellanherstellung auswählen und zusammenstellen oder am Brennofen sein technisches Geschick beweisen. Für Interessierte ist die Burg mit seiner Ausstellung sicher einen Besuch wert.