Nach dem Besuch der Cinque Terre machten wir uns wieder auf den Heimweg. Die sommerlichen Temperaturen hielten immer noch an und wir wollten die Fahrt für drei Tage am Lago d’Iseo unterbrechen. Diesen See kannten wir noch nicht und waren sehr gespannt darauf.
Der Lago d’Iseo gilt als Geheimtipp. Der viertgrösste See Italiens ist sehr natürlich und nicht so überlaufen wie der Comer- oder Gardasee. Er liegt zwischen den Städten Bergamo und Brescia in der Lombardei und ist bis zu 250 Meter tief. Der Gewässerboden entstand nach dem Rückgang der urzeitlichen Gletscher.
Schon der erste Blick auf den See zeigte uns, dass wir hier richtig waren. Wir fanden auch gleich in Covelo, das ist kurz vor der kleinen Stadt Iseo, einen Campingplatz direkt am See. Wir hatten Glück, er hatte nur noch wenige Tage offen und wir bekamen einen Stellplatz direkt am Wasser. Bis zum Dunkelwerden konnte man draussen vor dem Fahrzeug sitzen. Die Ruhe wurde nur manchmal von den Enten unterbrochen, die bettelnd und schnatternd über die Wiese kamen.



Von dort hatten wir eine gute Sicht hinüber zur Insel Monte Isola. Das ist die autofreie und anscheinend grösste Insel Südeuropas, die in einem Binnengewässer liegt.


Santuario della Ceriola auf Monte Isola

Rocca Martinengo Burg auf Monte Isola
Am nächsten Morgen liefen wir nach dem Frühstück die 2 Kilometer nach Iseo. Es war Dienstag und Markttag. Leider gab es direkt am See keinen Weg dorthin, aber die Strasse war wenig befahren und deswegen ging das auch mit Jana.
Iseo ist der grösste Ort am Lago d’Iseo und in kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht der Mittelpunkt der Region. In den vergangenen Jahrhunderten hatte das Besitzrecht öfter mal geändert, u.a. Venetien, Spanien und die Habsburger hatten die Kontrolle darüber.
Nach kurzer Zeit erreichten wir Iseo. Wir waren froh über den Schatten in den engen Gässchen.

Castello Oldofredi


Der Markt lag Richtung See und war nicht zu überhören. Er bot ein interessantes Angebot, natürlich kauften wir dort auch ein. Die Produkte waren um einiges günstiger als bei uns daheim in der Ecke.



Garibaldi Denkmal


Abschliessend liefen wir noch ein wenig am See, bevor wir am Ortsrand entlang wieder zur Hauptstrasse kamen.



Pfarrkirche Sant’Andrea
Wieder auf dem Platz durfte Jana erstmal schwimmen gehen und wir probierten den Käse und Coppa vom Markt.

Abends erlebten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, bevor wir zum Abschluss des Urlaubs den Tag auf der Terrasse des Restaurants mit Seeblick ausklingen liessen.


Am folgenden Tag ging es entgültig nach Hause. Auf der Fahrt Richtung Bergamo kamen wir durch das bekannte Weinbaugebiet Franciacorta. Eigentlich hätten wir uns noch gerne Bergamo angesehen, aber mein Partner hatte sich am letzten Abend erkältet und fühlte sich gar nicht wohl. Deswegen fuhren wir auf die nächste Autobahn und auf direktem Weg heim.
Bergamo werden wir uns ein anderes Mal ansehen und auch den Lago d’Iseo möchten wir mal ganz umrunden und auch den einen oder anderen schönen Ort noch ansehen, nicht zu vergessen die Insel Monte Isola.
********************************************************************************
Der Campingplatz Covelo liegt schön am See und die Betreiber sind sehr zuvorkommend. Bei der Anreise bekamen wir zur Begrüssung ein Getränk offeriert und wurden zu einem Sitzplatz am See begleitet. Unterdessen wurde unsere key-card angefertigt, mit der man jederzeit durch die Schranke ein und ausfahren kann. Auch könnte man damit im Restaurant, in der Bar und im Minimarket bezahlen. Das Essen im Restaurant ist sehr gut, egal ob von der reichhaltigen Karte oder Pizza.
Wir zahlten mit der ACSI Karte 23,– Euro/Nacht, Hund, Strom, Duschen, WIFI, V/E kostenlos. Das einzige Manko ist für manchen vielleicht die Eisenbahnstrecke, die hinter dem Platz vorbei geht. Mein Partner hörte den Zug in der Nacht, ich selber schlief ohne Wachwerden durch.